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„Niemand ist alleine krank.“

Zur Bedeutung der ‚Erfahrungsexpertise‘ (‚Ex-In‘) für die Angehörigenselbsthilfe und die sozialpsychiatrische Versorgung

Mit ihrer über 20jährigen Erfahrung in der Ex-In-Arbeit und Ex-In-Schulung und einer sozialpsychiatrischen Grundhaltung, die v.a.D. einer trialogischen Sichtweise verpflichtet ist, führte Frau Dipl.-Psych. Gyöngyvér Sielaff in der Fortbildung am 16.01.2025 in einem ‚Parforceritt‘ und mit ‚sprühender Energie‘ durch Philosophie („Eine Kultur der Würde“), Arbeitsweise und Anwendungsmöglichkeiten der Ex-In-Expertise für die psychiatrische Versorgung. Die bunt gemischte Teilnehmergruppe aus Mitgliedern der Angehörigen-Selbsthilfe und Mitarbeiter*innen unterschiedlicher Bereiche der sozialpsychiatrischen Versorgung konnte mit z.T. verstörenden Beispielen einer immer noch weitgehend fehlenden Angehörigenperspektive in der Versorgungspraxis aufwarten. Zuletzt war sich die Gruppe über die Bedeutung der Ex-In-Perspektive bzw. einer Ex-In-Schulung für die unterschiedlichen Bereiche und Bedürfnisse sicher:

  • zur Förderung der individuellen Resilienz von Angehörigen
  • als Kompetenzerweiterung für Leitende von Selbsthilfegruppen
  • sowie zur Implementation der Angehörigenperspektive in die unterschiedlichen Bereiche sozialpsychiatrischer und klinischer Tätigkeit.

 

Nun gilt es, diese Perspektive umzusetzen und motivierte Teilnehmer*innen (und Institutionen) aus den verschiedenen Bereichen zu finden, zu motivieren und bei der Teilnahme an den Schulungen zu unterstützen.


Ferry-Porsche-Stiftung würdigt Engagement für mentale Gesundheit

 Stuttgart/Leipzig. Mit insgesamt 100.000 Euro unterstützt die Ferry-Porsche-Stiftung zehn „Helden des Alltags“ aus Stuttgart und Leipzig. Die gemeinnützigen Organisationen stehen Menschen in mentalen Krisen zur Seite und schärfen mit Aufklärungs- und Präventionsangeboten das Bewusstsein für seelische Gesundheit.

 „Als Ferry-Porsche-Stiftung helfen wir Menschen, denen es im Leben nicht so gut geht - zum Beispiel in mental schwierigen Phasen“, sagt Sebastian Rudolph, Vorstandsvorsitzender der Ferry-Porsche-Stiftung. „Unsere Helden des Alltags leisten täglich wichtige Beiträge für das seelische Wohlbefinden. Mit Fürsorge, Beistand und Beratungsangeboten bauen sie Brücken ins Leben.“

 Das sind die diesjährigen Helden des Alltags:

Mit dem Programm "Verrückt? Na und! Seelisch fit in der Schule“ klärt Irrsinnig Menschlich e.V. über Warnsignale für psychische Krisen auf und rüstet junge Menschen mit Bewältigungsstrategien. Ziel des Vereins: Ein Bewusstsein für seelische Gesundheit schaffen.

 Sorgen abladen, Hilfe bekommen – das geht bei der Telefonseelsorge Stuttgart e.V. Rund um die Uhr sind ehrenamtliche Ansprechpartner kostenlos und anonym erreichbar. Sie hören zu, schaffen Orientierung und helfen durch akute Krisen.

 24/7 steht auch das Kriseninterventionsteam Leipzig e.V. Menschen in Ausnahmesituationen bei. Nach plötzlichen Todesfällen, Suiziden, Unfällen oder Gewalterfahrungen leisten geschulte Mitarbeitende emotionalen Support und unterstützen bei logistischen und organisatorischen Herausforderungen.

 Als Betroffeneninitiative setzt Durchblick e.V. aus Leipzig auf Hilfe zur Selbsthilfe. Angesprochen sind Menschen mit Psychiatrieerfahrung, die sich gegenseitig den Rücken stärken möchten. Eine Beratungsstelle vermittelt zudem weiter an Kunst- Literatur- und Gartenangebote.

 Bei AGDW e.V. finden kranke und psychisch belastete Geflüchtete eine Anlaufstelle in Stuttgart. In intensiven Einzelgesprächen informiert die Organisation über Folgen von Traumatisierungen und hilft bei der Suche nach geeigneten Therapie- und Hilfsangeboten.

 Das soziale Umfeld von seelisch erkrankten Leipzigern steht bei WEGE e.V. im Fokus. Angehörige stützen sich gegenseitig durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen. Auch professionelle Unterstützung und Angebote für Kinder gehören zum Leistungsspektrum.

 Der GesundheitsLaden e.V. schafft mit ABAS eine zentrale Anlaufstelle bei Essstörungen. Mit offenen Sprechstunden unterstützt der Stuttgarter Verein Betroffene und ihre Familien schnell und unkompliziert.

 Mit einer weiteren Beratungsstelle hilft auch KOBRA e.V. aus Stuttgart. Seit über 30 Jahren finden von sexualisierter Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche sowie deren Bezugspersonen, Fachkräfte und Ehrenamtliche hier Gehör, Informationen und Begleitung.

 Für gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit psychischen Erkrankungen setzt sich Das Boot gGmbH aus Leipzig ein. Im Vordergrund stehen ambulante Behandlungs- und Betreuungsangebote, die es Klienten ermöglichen, in ihrem gewohnten Umfeld weiterzuleben.

 Release U21, eine Einrichtung von Release Stuttgart e.V. hat sich der Suchtberatung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen verschrieben. Eine offene Sprechstunde bietet jungen Menschen Orientierung, Beistand und Hilfe auf dem Weg aus der Sucht. Aufklärungsarbeit an Schulen dient der Prävention.

Über die Ferry-Porsche-Stiftung:

Die 2018 gegründete Ferry-Porsche-Stiftung fördert und initiiert gemeinnützige Projekte in den Bereichen Soziales, Umwelt, Bildung und Wissenschaft, Kultur und Sport. Mit ihrem gesellschaftlichen Engagement will die Stiftung vor allem junge Menschen an den Unternehmensstandorten der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG unterstützen. Namensgeber ist Ferry Porsche, der 1948 die Sportwagenmarke Porsche gründete.

Mehr Informationen online unter www.ferry-porsche-stiftung.de.

 


Danke für die Spende

Das ABW – Team konnte einen Beratungsraum mittels einer Spende durch die GCP Foundation neu einrichten! Wir möchten uns für die großzügige Unterstützung und das Vertrauen in unsere Arbeit recht herzlich bedanken!

Fotos: Uwe Nellissen / Instagram: portraitfotografie_leipzig