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Psychologie: Wer macht was?

24. Februar 2023

Was machen eigentlich Psychiater*innen?

Und kann ich, wenn ich eine Psychotherapie machen möchte, zu Psycholog*innen gehen?

Was möglichst barrierefrei sein sollte, ist in der Praxis für viele Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie deren Angehörige, oft nicht leicht zu erkennen.

Was tun Psychiater*innen?

Sie sind Fachärzt*innen, haben also ein Medizinstudium abgeschlossen und sich anschließend auf Psychotherapie oder Psychiatrie spezialisiert.

  • Sie diagnostizieren Krankheiten
  • Sie dürfen Medikamente verschreiben
  • Mit entsprechender Ausbildung dürfen sie Psychotherapie anbieten


Was tun Psycholog*innen?

Psycholog*in darf sich in Deutschland nur nennen, wer Psychologie studiert hat und einen Abschluss als Master of science (M.sc.) oder ein Dipolm vorweisen kann. Das legt der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) fest.

Sie arbeiten in verschiedenen und sehr unterschiedlichen Bereichen, in denen das Verhalten von Menschen eine wichtige Rolle spielt:

  • In Personalabteilungen, um die richtigen Bewerber*innen auszuwählen
  • Im Marketing, da sie wissen, wie Werbung am besten auf Menschen wirkt,
  • In Beratungsstellen,
  • Im betrieblichen Gesundheitsmanagement, bei der Polizei und, und, und…

Was sie NICHT dürfen: Medikamente verschreiben und Menschen therapieren.

Was tun Psychotherapeut*innen?

Psychotherapeut*innen nennt man, wenn man ganz korrekt sein möchte, psychologische Psychotherapeut*innen. Sie dürfen Therapien für Menschen mit psychischen Erkrankungen anbieten.
Der Werdegang ist ziemlich lang, denn sie studierten bislang in mehreren Etappen:

  1. Psychologie, B.sc. (Bachelor of science)
  2. Klinische Psychologie, M.sc.
  3. Psychotherapeutische Ausbildung

Dieser Werdegang dauert in der Regel mindestens 8 Jahre und endet mit einer Approbation.

Neu geschaffen wurde ein Studiengang der Psychotherapie, durch diesen verkürzt sich die Zeit der Ausbildung enorm. Anspruchsvoll bleibt es dennoch!
Psychologische Psychotherapeut*innen dürfen keine Medikamente verschreiben.


Und wie finde ich Psychotherapeut`*innen?

Wir empfehlen die Seite www.therapie.de dort kann man Wohnort und weitere Kriterien angeben, die individuell wichtig sind:

  • Therapieform
  • Freie Plätze
  • Behandlung bestimmter Krankheitsbilder
  • Kostenübernahme durch die Krankenkasse
  • Geschlecht
  • Sprache

***


Nachtrag:

Was tun Heilpraktiker*innen für Psychotherapie?

Heilpraktiker*innen für Psychotherapie müssen nicht Psychologie studiert haben. Es gibt nur wenige Voraussetzungen, die sie erfüllen müssen.
Diese sind unter anderem:

  • Ein Mindestalter von 25 Jahren
  • Hauptschulabschluss
  • Ärztliche Eignungsfeststellung
  • Ablegen einer Prüfung beim Gesundheitsamt

Wie gut eine Therapie bei Heilpraktiker*innen für Psychotherapie ist, ist somit sehr, sehr unterschiedlich und hängt stark davon ab, ob und wie sich Heilpraktiker*innen selbst weitergebildet haben.

Hier heißt es ganz besonders: „Augen auf!“ bei der Recherche und genau hinsehen, welche Qualifikationen und regelmäßige (aktuelle) Fortbildungen angegeben sind.

Heilpraktiker*innen für Psychotherapie dürfen daher NICHT:

  • schwere psychische Erkrankungen behandeln. Hierzu zählen zum Beispiel Schizophrenie und verschiedene schwere Persönlichkeitsstörungen
  • Medikamente verschreiben. Dies bleibt (Fach-) Ärzt*innen vorbehalten

Auch gut zu wissen: Krankenkassen übernehmen nicht immer die Kosten für eine Behandlung.